Herzrhythmusstörungs-Forschung

Einem Herzstillstand infolge von Herzrhythmus-Störungen liegen komplexe Mechanismen zugrunde. Berner Forschende haben Veränderungen bestimmter Proteine – so genannter Natrium-Kanäle – in den Herzzellen als eine wichtige Ursache identifiziert. Ihre Entdeckung könnte neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen.

Elektrische Störungen des Herzrhythmus, genannt kardiale Arrhythmien, sind häufige Erkrankungen, die zu Herzstillstand und plötzlichem Tod führen können. Die Mechanismen hinter diesen Erkrankungen sind sehr komplex. Neue Erkenntnisse aus der Genetik haben gezeigt, dass spezialisierte Poren-
Proteine in der Zellwand von Herzzellen, so genannte Ionen-Kanäle, eine kritische Rolle in der Entstehung der Arrhythmien spielen.

Eine zunehmende Zahl an Krankheiten wird mit Ionen-Kanälen in Verbindung gebracht, so dass man diese heute als «Kanalopathien» zusammenfasst. Im Zentrum steht der Herz-Natriumkanal. Patienten mit Veränderungen im Gen für den Herz-Natriumkanal können verschiedene Herzrhythmus-Störungen entwickeln. Eine Gruppe von Forschenden des Departements Klinische Forschung der Universität Bern untersuchte diese Vielfalt an klinischen Erscheinungsbildern in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS), beide in Deutschland, sowie dem Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Paris (Frankreich). Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Circulation Research» veröffentlicht. Sie entstanden innerhalb des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Union «EUTrigTreat» – einem Projekt, das molekulare Mechanismen und Umwelteinflüsse untersucht, die lebensbedrohenden Herz-Arrhythmien zugrunde liegen.

(Communiqué Uni BE)