Berner Neurologie in EU-weitem Netzwerk

Internationale Forschungszusammenarbeit: Ein Team von Forschenden des Inselspitals, Universitätsspital Bern der Universität Bern und der Firma CSL-Behring in sitem-insel beteiligen sich an Bio2Brain, einem europäischen Netzwerk der Spitzenforschung. Dieses nimmt die Ausbildung, Forschung und Translation im Bereich einer sicheren Applikation von Medikamenten im Zentralnervensystem in Angriff.

Wissenschaftliche Herausforderungen werden immer komplexer. Der Wissenschaftsbetrieb ist längst nicht mehr auf die Forschung beschränkt. Ausbildung, Vernetzung und Translation sind heute entscheidende Erfolgsfaktoren. Die Berner Neurologie begegnet dieser Herausforderung indem sie sich international in die führenden Forschungs- und Translationsnetzwerke einbringt.

Europäischer Verbund Bio2Brain

Das Netzwerk Bio2Brain befasst sich spezifisch mit der sicheren Verabreichung von Medikamenten in das Zentralnervensystem. Das Gehirn ist sehr gut gegen alle möglichen Störungen abgeschirmt. Die meisten Krankheitserreger, Gifte und Umwelteinflüsse werden systematisch gestoppt, bevor sie ins Hirn gelangen können. Sollen nun Medikamente gezielt ins Zentralnervensystem eingeschleust werden, braucht es neue Herangehensweisen in der Forschung und Entwicklung.

Im Verbund Bio2Brain haben sich bisher 17 europäische Akteure aus dem Hochschul- und Industrieforschungsbereich zusammengefunden. Darunter sind führende universitäre Forschungsinstitute ebenso wie Firmen der Biotech- und Pharmaforschung. Pharmazeutisches Knowhow wurde vernetzt mit Disziplinen wie z.B. Materialforschung, Biotechnologie, Medtech, Neurologie u.a.m.

Anwendungsnahe Ausbildung

Im Netzwerk Bio2Brain wird grosses Gewicht auf eine in vielen Teilen neuartige Ausbildung gelegt. Adrian Zürcher erläutert: «Die Studierenden erhalten schon auf dem Weg zur Dissertation einen ersten Einblick in die Arbeit in privaten Forschungslabors. In Bern wird die Firma CSL Behring Studierenden während einiger Wochen die Arbeit in ihren Forschungsanlagen ermöglichen.» So sollen Fragen der Translation, dem Schritt vom Labor zum Patienten und zur Patientin, schon im Studium ein erstes Mal bearbeitet werden.

Translationale Forschung und Entwicklung

Das Netzwerk Bio2Brain betont die Wichtigkeit einer translationalen Forschung. Eine zentrale Voraussetzung ist mit der engen Kooperation von privaten und universitären Forschungsträgern geschaffen. Die Berner Universitätsklinik für Neurologie arbeitet im Projekt mit CSL Behring zusammen. Eine Kooperation, die durch das Nationale Kompetenzzentrum für Translationale Medizin und Unternehmertum, sitem-insel, ermöglicht wurde zusammen. Mit dem Netzwerk Bio2Brain ist diese Arbeitsweise neu auch auf europäischer Ebene möglich. Im Vordergrund steht dabei eine möglichst schnelle und sichere Translation von Laborergebnissen in die klinische Umsetzung bei den Patientinnen und Patienten.

Internationale Forschungsnetzwerke sind Erfolgsrezept der Schweiz

Internationale Kooperationen sind für Träger einer Spitzenforschung in der Schweiz erfolgsentscheidend. Prof. Andrew Chan betont: «Herausforderungen wie die sichere Applikation von Pharmazeutika im Zentralnervensystem sind nur im Verbund mit den Klassenbesten zu bewältigen. Heute blicken wir mit Sorge auf eine Entwicklung, die Schweizer Institutionen von Europäischen Forschungsfinanzierungen ausschliessen könnte. Das Netzwerk Bio2Brain gibt Impulse in eine zukunftsorientierte, interdisziplinäre europäische Forschung. Wir sind froh, Teil dieses Netzwerkes zu sein. Daneben ist der Verbund zwischen der Neurologie und CSL Behring ein wichtiger Impuls, der die enge Zusammenarbeit zwischen Akademie und Industrie am Standort Bern im sitem-insel unterstreicht. »

 

 

Experten:

  • Prof. Dr. med. Andrew Chan, Professor für ambulante Neurologie, speziell Neuroimmunologie (Extraordinarius), Chefarzt, Universitätsklinik für Neurologie, Inselspital, Universitätsspital Bern
  • Dr. Adrian Zürcher, Vice President, Head of Research Europe and Head of Plasma Protein Research at CSL Behring

 

Weitere Informationen:

 

 

Kontakt:  

-        Insel Gruppe AG, Kommunikation: +41 31 632 79 25, mailto:kommunikation@STOP-SPAM.insel.ch

Das Gehirn ist sehr gut gegen alle möglichen Störungen abgeschirmt. Die meisten Krankheitserreger, Gifte und Umwelteinflüsse werden systematisch gestoppt, bevor sie Schaden anrichten können. Sollen nun Medikamente gezielt ins Zentralnervensystem eingeschleust werden, braucht es neue Herangehensweisen in Forschung und Entwicklung.

Prof. Dr. med. Andrew Chan und Dr. Adrian Zürcher: Die Berner Universitätsklinik für Neurologie arbeitet im Projekt mit CSL Behring zusammen. Eine Kooperation, die durch das Nationale Kompetenzzentrum für Translationale Medizin und Unternehmertum sitem-insel ermöglicht wurde zusammen.