Forschungsplattform NeuroTec ist eröffnet!

Gemeinsam mit der Universität Bern und sitem-insel eröffnete die Insel Gruppe am Dienstag, den 14. September, die Forschungsplattform NeuroTec in sitem-insel auf dem Insel Campus in Bern. NeuroTec vereint das klinische Knowhow des Universitätsspitals und die Expertise in Medizintechnik der Universität Bern und wird die führende Position der Berner Neurologie, wie sie vom Team um Prof. Dr. Claudio Bassetti aufgebaut wurde, weiter ausbauen.

Nach fast zwei Jahren Aufbauarbeit konnte am 14. September 2021 die Forschungsplattform NeuroTec eröffnet werden > zur Fotogalerie. Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Prominente Redner und Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik trugen im Kreis der geladenen Gäste zu einer bemerkenswerten Eröffnungsfeier inklusive Wissenschaftsteil und Roundtable-Gespräch bei. NeuroTec erforscht im Rahmen seiner translationalen Forschungstätigkeit den Einsatz moderner Medizintechnik zur verbesserten Behandlung neurologischer Erkrankungen mit dem Ziel, Diagnose und Therapie zunehmend aus dem Spital nach Hause zu verlagern. 

Prominenz aus Forschung, Politik und Wirtschaft an der Eröffnungsfeier

Ein Begrüssungswort wurde von Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor des Kantons Bern, und vom Verwaltungsratspräsidenten der Inselgruppe, Prof. Dr. Bernhard Pulver an die Versammelten gerichtet. An einem Round-Table-Gespräch kamen Prof. Dr. Claudio Bassetti, Klinikdirektor und Chefarzt Universitätsklinik für Neurologie und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bern, der Berner Regierungsrat Christoph Ammann, Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektor Kanton Bern und der Direktionspräsident der Insel Gruppe sowie Dr. Uwe Jocham nebst weiteren Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Bildung zu Wort.  Es wurde auf die Bedeutung von Forschungsplattformen wie NeuroTec für den Medizinalstandort Bern hingewiesen. 

Insel Gruppe investiert in translationale Forschung im Netz von sitem-insel

Die Insel Gruppe stellt die Investition und die medizinische Abstützung von NeuroTec sicher. Die Vertreter der Insel Gruppe unterstreichen die Wichtigkeit der translationalen Forschung und Entwicklung für die Medizin der Zukunft und sichern dem jungen Unternehmen entschlossene Unterstützung in der Startphase zu. 

Zahlreiche innovative Projekte bereits gestartet und am Laufen 

Viele Akteure sind auf eine Forschungsplattform im Bereich Neurologie in der Art von NeuroTec angewiesen. Dies zeigt sich anhand der guten Auslastung schon in der frühesten Startphase und den zahlreichen Projekten, die bereits an die Hand genommen werden konnten. 

Hier kommt der engen Vernetzung mit der Universität Bern grösste Bedeutung zu, namentlich mit dem ARTORG Center for Biomedical Engineering Research, welches überwiegend die technische Expertise stellt, und dem Center for Artificial Intelligence in Medicine (CAIM), das die grossen Datenmengen mit modernsten Methoden auswertet. 

sitem-insel sorgt für erfolgreiche Vernetzung 

Ein besonders wertvoller Partner von NeuroTec ist sitem-insel, das Schweizerische Institut für Translationale Medizin und Unternehmertum. In den Räumlichkeiten von sitem-insel ist ein reger Austausch mit Forschenden vor Ort möglich. Zudem unterstützt sitem-insel die nationale und internationale Vernetzung der Forschungsplattform durch zahlreiche Aktivitäten. 

NeuroTec-Loft, eine einzigartige Forschungsumgebung 

Von den zahlreichen Projekten sei hier das NeuroTec-Loft als Beispiel erwähnt. Die zunächst ganz normale Zweizimmerwohnung ist dezent eingerichtet und mit allen Geräten ausgerüstet, die im Alltag gebraucht werden. Doch das NeuroTec-Loft ist auch ein hoch sensibler Messapparat mit zahlreichen Sensoren wie Videokameras, Radargeräten, Lidarsensoren, Seismografen, Durchflussmessern. Hier ist es möglich, das Verhalten von Patientinnen und Patienten im Alltag zu studieren, um frühzeitig etwaige neurodegenerative Erkrankungen zu erfassen oder Hinweise auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zu gewinnen. Weiter können hier Geräte entwickelt und getestet werden, die Langzeitmessungen vornehmen, um beispielweise den Tagesverlauf eines Parkinsonpatienten oder einer Epilepsiepatientin aufzuzeichnen – wichtige Bausteine in der besseren Erforschung dieser Erkrankungen und ihrer Behandlungsmöglichkeiten. 

Ausbau der Kooperationen, weltweite Vernetzung 

Mit der Eröffnung von NeuroTec beginnt der Betrieb der neuen Forschungsplattform nun formell. Die Gründer und Partnerorganisationen, die beteiligten Firmen und die Politik wünschen dem Team um Direktor Prof. Dr. Dr. Kaspar Schindler und Vize-Direktor Prof. Dr. Tobias Nef viel Erfolg und sind gespannt aufkommende Entwicklungen aus dem Hause NeuroTec. 

 

Experten: 

  • Prof. Dr. Claudio Bassetti, Klinikdirektor und Chefarzt Universitätsklinik für Neurologie, Inselspital, Universitätsspital Bern
  • Prof. Dr. Dr. Kaspar Schindler, Direktor NeuroTec, Stv. Chefarzt, Direktor Schlaf-Wach-Epilepsie-Zentrum SWEZ, Inselspital, Universitätsspital Bern

 

Prof. Dr. Dr. Kaspar Schindler, Direktor NeuroTec im Gespräch:

Was ist die Innovationsleistung von NeuroTec, insbesondere NeuroTec-Loft?
Ein wesentlicher Aspekt von neurologischen Krankheiten ist: sie sind chronisch und sie fluktuieren und verändern sich über die Zeit. Und das sind Gesichtspunkte, die wir im heutigen Modell zu wenig erfassen können, da die Patientinnen und Patienten zu selten und zu kurz ins Spital kommen. Das heisst, durch die neuen Technologien haben wir die Möglichkeit die Dynamik dieser Krankheiten viel besser und genauer zu erfassen und dadurch können wir dann die Therapien auch individueller und persönlicher einstellen.

Können Dritte von der Forschungsinfrastruktur NeuroTec auch profitieren?
Dritte können von NeuroTec profitieren in dem hier Geräte und Verfahren getestet werden können. Seien es z.B. neue Geräte, die die Industrie entwickelt hat, die sie hier in diesem Umfeld testen wollen. Oder man kann sich auch Medikamentenstudien vorstellen, um das Verhalten genauer und im Alltag untersuchen zu können.

...und der medizinische und forschende Nachwuchs?
Insbesondere für Nachwuchsforschende, die sich auf die ZUkunft vorbereiten müssen, ist es darum sehr interessant, da wir in Zukunft immer mehr Digitalisierung erleben werden und sich die Diagnostik und Therapie ambulant beim Patienten zuhause abspielen wird. Der grosse Vorteil ist, dass sich die jungen Ärztinnen und Ärzte mit den neuen Technologien vertraut machen können und an der Entwicklung der Zukunft mitarbeiten können.

Prof. Dr. med. Claudio Bassetti, Vorsitzender des Strategischen Boards NeuroTec, Klinikdirektor und Chefarzt Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bern

Prof. Dr. Dr. Kaspar Schindler, Direktor NeuroTec, Stv. Chefarzt, Direktor Schlaf-Wach-Epilepsie-Zentrum SWEZ, Inselspital, Universitätsspital Bern

Ass. Prof. Dr. Athina Tzovara, Computerscience, NeuroTec und Universität Bern führt Forschungsgruppe die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Auswertung von EEG-Daten vorantreibt.

NeuroTec-Loft: Erste "Forschungswohnung" zur Ermittlung, Überwachung und Therapieverbesserung bei neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Parkinson'sche Krankheit oder Demenz