Software erkennt Hirnschlag-Gewebe

Die in Bern entwickelte Software FASTER kann innert Minuten erfassen, welche Hirnareale nach einem Schlaganfall langfristig geschädigt bleiben. Ihre Vorgängerversion BraTumIA zur Tumorsegmentation ist seit 2014 bereits international im Einsatz.

Im Oktober letzten Jahres sorgte ein in Bern entwickeltes vollautomatisches Computer-Programm zur Erkennung von Gehirntumoren international für Furore. In nur 10 Minuten analysiert die Software BraTumIA die Gewebestrukturen eines bösartigen Tumors bis ins kleinste Detail. Die von biomedizinischen Ingenieuren des Instituts für Chirurgische Technologien und Biomechanik (ISTB) der Universität Bern gemeinsam mit Ärzten der Neuroradiologie am Inselspital entwickelte Software wird seit ihrem Release (Mai 2014) von mehr als 200 Benutzern in über 40 Ländern verwendet.

Vom Hirntumor zum Schlaganfall

Basierend auf den Analyse-Mechanismen und den Erfahrungen mit BraTumIA entwickelte das Team nun eine neue Software, welche nach einem Schlaganfall gefährdete Hirnareale identifiziert. Der Clou dabei: Der Computer erkennt in 6 Minuten nicht nur das unmittelbar fehldurchblutete Gewebe, sondern kann vorhersagen, welche Hirnbereiche nach einer Behandlung voraussichtlich geschädigt bleiben werden. Mit dieser Information können die behandelnde Ärzte präziser erkennen, welche Gewebe eine Chance auf vollständige Erholung haben und diese gezielt via Katheter befreien.

From Bench to Bedside

Das selbständig arbeitende System lernt ständig dazu und kann von erfahrenen Medizinern darauf trainiert werden, Schlaganfälle blitzschnell anhand von MRI Bildern zu charakterisieren. Dadurch trägt es direkt zur verbesserten Behandlung von Patienten bei.