VITA 02/20: Musik gegen die Einsamkeit

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten viele Aspekte des Spitallebens, aber auch des Künstlerlebens auf den Kopf gestellt. Keine Besuche, keine Auftritte – weder für Patientinnen noch für Musiker eine einfache Situation. Das Generationehuus Schwarzenburg wollte dagegen etwas tun und rief mit Partnern die Aktion «Tue ds Fänschter uuf» ins Leben.

Verschiedene Auswirkungen des Coronavirus – wie das Besuchsverbot und das Social Distancing – haben im Spital die zwischenmenschlichen In-teraktionen stark reduziert. Das setzt Patientinnen und Patienten zu. «Auf der Neurorehabilitation haben die Menschen seit Wochen keinen Besuch erhalten», hält Standortleiterin Beatrice Meier fest. Der Aufruf «Tue ds Fänschter uuf» der Institution Ge-nerationehuus Schwarzenburg kommt da wie gerufen. «Musik ist gerade in dieser herausfordernden Zeit ideal, um Mut zu machen und Trost zu spenden», sagt Linda Zwahlen Riesen, Initiantin des Projekts.


Wer gesundheitlich angeschlagen ist und nicht im trauten Heim weilt, freut sich besonders über Besuch. Da Freunde, Bekannte und Familienange-hörige aber aktuell dem Spital fern-bleiben müssen, um ihre Lieben nicht zu gefährden, bringen Freiwillige Abwechslung in den Spitalalltag und sorgen für Auflockerung. Das gesell-schaftliche Miteinander, die Begeg-nungsmöglichkeiten, die Förderung von Musik und Kultur gehören denn auch zu den Zielen des Schwarzen-burger Generationenhauses.
Die Innovationspreisträger der Region Gantrisch im Bereich «Gesellschaft» gehen mit Partnern wie dem Musik-haus Althaus, der Musikschule der Region Schwarzenburg Sense, den Gemeinden Schwarzenburg und Rig-gisberg sowie den Musikerinnen und Musikern und dem Verband Schweizer Volksmusik neue Wege, um das ge-sellschaftliche «Mitenang» zu ermög-lichen. «Musik sagt mehr als tausend Worte und verbindet Menschen auf eine wunderschöne Art und Weise», so Linda Zwahlen Riesen, die im Genera-tionehuus Schwarzenburg als Co-Präsidentin wirkt. 
Das Projekt stösst auf grosse Reso-nanz, die Zahl der Auftritte wächst und die Konzerte erreichen immer mehr Menschen. Die Musizierenden stossen überall auf offene Fenster, Ohren und Herzen. «Die Konzerte kommen gut an und werden von den Patientinnen und Patienten wie auch vom Personal sehr geschätzt», betont Beatrice Meier.


Aber nicht nur Riggisberg freut sich: «Da momentan alle kulturellen Aktivi-täten blockiert sind, ‹plangen› wir auf Momente, um unsere Darbietungen präsentieren zu dürfen», erklärt Urs Lehmann den «Schwung», den die Band JazzSelection mit Musik in die Gantrischregion bringt. Wie sagte doch eine Bewohnerin bei der Verab-schiedung zur Band? «Merci viumau, dasch d’Musig gsi us minere Jugend-zyt.»

VITA 02/20

Diesen sowie weitere Artikel finden Sie in der aktuellsten Ausgabe des VITA-Magazins, welches im Spital Riggisberg aufliegt und auch online verfügbar ist.