Kampf gegen Hepatitis B

Prof. Dr. med. Gilles Wandeler, Oberarzt an der Universitätsklinik für Infektiologie

Neben seiner klinischen Tätigkeit beschäftigt sich Gilles Wandeler vor allem mit klinischer und epidemiologischer Forschung in der HIV-Medizin, sowohl in der Schweiz als auch in der Region Sub-sahara-Afrika. Seine Hauptinteressen sind Hepatitis-B  und C-Koinfektionen sowie die Evaluation von HIV-Therapiestrategien.

Weltweit leiden 260 Millionen Menschen unter einer chronischen HBV-Infektion, in Afrika sind es über 60 Millionen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich dazu aufgerufen, einen umfassenden Ansatz zur Kontrolle von HBV zu entwickeln.

HBV ist weltweit die häufigste Ursache für hepatozelluläre Karzinome. Wichtig ist, dass Menschen, die sowohl an HIV als auch an HBV leiden, offenbar schneller eine fortgeschrittene Leberfibrose entwickeln als Menschen, die «nur» an HBV erkrankt sind. 

Deshalb muss das Verständnis für die Determinanten der HBV-Infektion erweitert werden. Das Projekt von Gilles Wandeler umfasst 700 HBV-monoinfizierte und 700 HIV-/HBV-koinfizierte Personen aus der Schweiz, dem Senegal und Sambia.

Das Ziel besteht darin, HBV-Infizierte und HIV-/HBV-Koinfizierte in einem grossen internationalen Kooperationsnetzwerk zu vergleichen. Bei der Studie handelt es sich um die erste gross angelegte Untersuchung der funktionellen Heilung von HBV in einem Kohortendesign (1400 Personen).