PD Dr. med. et Dr. phil. Kristina Keitel und Dr. med. Isabelle Steiner, MME, leiten künftig als Führungsduo das Notfallzentrum für Kinder und Jugendliche am Inselspital.

Mit Dr. med. Keitel und Dr. med. Steiner übernehmen zwei hochqualifizierte und engagierte Notfallmedizinerinnen als Chefärztinnen die Leitung des Notfallzentrums für Kinder und Jugendliche. Medizinbereichsleiter Prof. Matthias Kopp freut sich über die neue Doppelspitze in der Kinderklinik. Mit der Neubesetzung werden bewusst neue Wege im Hinblick auf zeitgemässe Führungsstrukturen gegangen: «PD Dr. Keitel und Dr. Steiner ergänzen sich sowohl medizinisch als auch im Hinblick auf Management und Weiterentwicklung der Klinik perfekt. Das Modell der Doppelspitze verspricht nicht nur positive Impulse für den ganzen Medizinbereich, es zeigt auch, dass innovative Führungsmodelle in der universitären Spitzenmedizin Platz haben.»

Führend in der Kindernotfallmedizin

Das Notfallzentrum für Kinder und Jugendliche am Inselspital ist eines der grössten und führenden Kindernotfallzentren der Schweiz. «Das Kindernotfallzentrum ist Eintrittspforte zur ganzen Bandbreite an spezialisierten Leistungen der Kinderklinik des Inselspitals. Teamarbeit sowie hochqualitative und patientenorientierte, interprofessionelle Behandlungswege sind für uns das A und O.», präzisiert Kristina Keitel.

Engagiert in Forschung und Lehre

Ein Ziel des neuen Führungsduos ist es, die Akademisierung des universitären Kindernotfallzentrums Bern voranzutreiben und den akademischen Nachwuchs strategisch zu fördern. Dabei richtet Isabelle Steiner ihren Schwerpunkt auf die Lehre, während Kristina Keitel die Forschung fokussiert.

Das Kindernotfallzentrum des Inselspitals wird seit Jahren von der medizinischen Fakultät als beste Lehrklinik der Universität Bern im Bereich Blockpraktikum Pädiatrie ausgezeichnet. Als eines der führenden, strukturierten Weiterbildungsprogramme in der Schweiz fördert das «Fellowship Kindernotfall» klinischen Nachwuchs im Schwerpunkt Kindernotfallmedizin. Isabelle Steiner legt einen Schwerpunkt auf Lehrinnovation mit Projekten in «Blended Learning», virtuellen Patientinnen und Patienten sowie qualitativer Forschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern.

Für Kristina Keitel ist die Kindernotfallmedizin einer der dynamischsten und innovativsten Bereiche in der Kindermedizin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der translationalen, patientenorientierten Forschung und Global Health. Dabei stehen die Entwicklung und klinische Einbindung von Innovation in Patientenmanagementprozessen im Mittelpunkt. Beispiele sind ein SNF-Drittmittelprojekt zu digitalen Diagnosetools für Pneumonien oder www.coronabambini.ch, ein Entscheidungstool für Eltern rund um COVID-Tests.

Werdegang und Expertise der neuen Chefärztinnen

Frau Dr. med. Isabelle Steiner (44) studierte und promovierte an der Universität Bern und ist seit 2008 am Inselspital tätig. Nach einem Fellowship in Kindernotfallmedizin am Hospital for Sick Children in Toronto, war sie als Kaderärztin seit der Gründung des Kindernotfallzentrums 2013 an dessen Aufbau und Weiterentwicklung massgeblich beteiligt. Ihr zentrales Kompetenzgebiet ist die medizinische Lehre. 2018 schloss sie den Master of Medical Education (MME) an der Universität Bern ab und engagiert sich unter anderem in der medizinischen Fakultät im Masterstudiengang.

Frau PD Dr. med. et Dr. phil. Kristina Keitel (40) studierte und promovierte an der Charité, Universitätsmedizin Berlin. Nach einem Master in Public Health an der Columbia Universität in New York, absolvierte sie ihre ersten Assistenzarztjahre an der Kinderklinik in Genf. 2010 wechselte sie für die Facharztausbildung an das Boston Children’s Hospital (Harvard Universität), die sie 2015 abschloss. Nach einem PhD in Epidemiologie an der Universität Basel ist sie seit 2017 als Oberärztin am Kindernotfallzentrum tätig, wo sie auch 2020 habilitierte.